Warum mir Sporthypnose so am Herzen liegt
Als ehemalige Hobby-Leistungssportlerin weiß ich aus eigener Erfahrung, wie sehr der Kopf über Erfolg oder Misserfolg entscheiden kann. Im Training läuft alles, man fühlt sich stark – und dann kommt der Wettkampf. Plötzlich geht nichts mehr. Genau deshalb liegt mir die Sporthypnose so am Herzen: Sie ist für mich mehr als eine Methode. Sie ist ein Schlüssel – einer, den ich selbst gebraucht habe, und den ich heute weitergeben darf.
Ich erinnere mich gut an meine aktive Zeit. Ich war top vorbereitet, körperlich in Form – und trotzdem hat mich vor Wettkämpfen manchmal die Nervosität aus der Bahn geworfen. Heute, viele Jahre später, sehe ich genau diese Muster bei meinen Klienten. Und ich weiß: Man kann daran arbeiten, ohne Druck, ohne endlose Mentaltrainings-Einheiten. Hypnose wirkt oft direkter, tiefer und nachhaltiger.
Was mich an der Arbeit mit Sportlern besonders begeistert, ist, wie schnell sich Fortschritte zeigen. Ich denke an einen jungen Parkour-Athleten, der plötzlich Angst hatte, einen bestimmten Sprung auszuführen. In der Hypnose stellten wir fest: Die Blockade kam aus einem Erlebnis im Training, bei dem sich ein Freund verletzt hatte.
In der Sitzung visualisierten wir gemeinsam den Sprung, wieder und wieder, mit Leichtigkeit, mit Sicherheit. Diese Bilder wurden im Unterbewusstsein so stark verankert, dass der Junge den Sprung am Ende wieder angstfrei und selbstbewusst ausführen konnte. Hypnose gab ihm sein Vertrauen zurück.
Ich arbeite mit Skifahrern, Turnern, Triathleten, Golfern – und jedes Mal ist es faszinierend, wie unterschiedlich die Themen sind und wie ähnlich die inneren Prozesse. Bei manchen steht der Leistungsdruck im Vordergrund, bei anderen das verlorene Vertrauen in den eigenen Körper. Manche fürchten sich vor dem Publikum, andere zweifeln an der eigenen Technik.
In der Hypnose geht es nicht darum, jemanden zu „programmieren“, sondern darum, wieder Zugang zu den eigenen Ressourcen zu finden.
Visualisieren statt verkrampfen
Ein großer Vorteil der Hypnose ist die Möglichkeit, bestimmte Bewegungsabläufe mental zu üben – hunderte Male, ohne dabei körperliche Energie aufzuwenden.
Ein Schwimmer, der sich einen falschen Armzug angewöhnt hat, oder ein Golfer mit einem fehlerhaften Abschlag kann in der Hypnose diese Bewegungen gezielt visualisieren, neu ausrichten und im Gehirn als „richtige“ Variante verankern.
Das spart Kraft, schont den Körper – und beschleunigt den Lernprozess.
Ein besonders schöner Moment war die Arbeit mit einem jungen Skirennläufer nach einem schweren Sturz. Er war völlig verkrampft, fuhr nur noch mit angezogener Handbremse. In der Hypnose haben wir die Blockaden gelöst – und er erzählte mir später, dass er zum ersten Mal wieder mit echter Freude am Start stand. Nicht aus Zwang, sondern aus innerer Überzeugung.
Skepsis? Verstehe ich. Aber probiere es aus
Viele Menschen kommen mit Skepsis zur ersten Sitzung – und das ist völlig verständlich. Hypnose klingt für viele immer noch ein bisschen „mystisch“. Aber sobald sie erleben, wie angenehm, klar und kraftvoll dieser Zustand ist, wollen sie meist mehr. Manche nutzen später sogar Selbsthypnose vor Wettkämpfen – ein echter Gamechanger.
Für mich ist die Sporthypnose der schönste Teil meiner Arbeit. Vielleicht, weil ich mich so gut hineinfühlen kann. Ich weiß, wie sehr man für seinen Sport brennt. Wie sehr man sich wünscht, dass endlich alles zusammenpasst – Körper, Technik, Kopf.
Und ich weiß, wie unglaublich befreiend es ist, wenn es plötzlich funktioniert.
Es ist jedes Mal ein besonderes Gefühl, wenn mir jemand nach einem Rennen oder Spiel schreibt: „Ich war in meiner Bestform!“
Francesca Scoppetta ist Hypnosecoach und begeisterte Sportlerin und hat diese beiden Themen- Hypnose und Sport- in ihrer Praxis verbunden