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5. Juni 2022

Wie ich wurde was ich bin- Hypnotherapeutin

Oft bitte ich meine Klienten, mir zu erzählen, wie sie zu dem Menschen geworden sind, der jetzt vor mir sitzt. Welches die prägenden Ereignisse im Leben waren, die den Lebensweg bestimmt oder verändert haben. Manchmal fragen mich auch meine Klienten, wie mein Weg zur Hypnose, zur Hypnotherapie und zur eigenen Praxis für Hypnose und Psychotherapie in Nürnberg verlief. 

Das möchte ich heute einmal etwas ausführlicher darstellen, schließlich kann auch das wichtig sein, wenn man sich für eine Hypnosetherapeutin entscheiden möchte.

 

  • Ich wurde 1965 geboren. Meine Eltern zogen in meiner Kindheit öfter um, so daß ich in verschiedenen Gegenden Deutschlands aufwuchs, prägend waren der Norden und das Meer.
  • Meine Schulzeit verlief unspektakulär bis zum Abitur. Mit 14 Jahren entdeckte ich an einem langweiligen verregneten Nachmittag das alte Psychologie- Lehrbuch von einem meiner Eltern und las mich fest. Ich war völlig fasziniert von der Wissenschaft von der menschlichen Seele, und diese Faszination hat mich nie mehr losgelassen. 
  • Für mich war klar, daß ich Psychologie studieren und Psychotherapeutin werden wollte, um Menschen zu helfen. Meine Eltern fanden das gar nicht gut, hatten Therapeuten doch den Ruf, selber ein Problem zu haben. Also schlugen sie Medizin vor. Meine einzige Idee dazu war, daß ich dann Psychiatrie als Fachgebiet wählen wollte. Die menschliche Seele  faszinierte mich, und zu lernen, Menschen aus seelischen Schwierigkeiten herauszuhelfen war mein tiefer Wunsch. Auch das stieß nicht auf Begeisterung. Leider hatte ich damals noch nicht die innere Stärke, etwas gegen den Willen meiner Eltern zu wählen, ich war zum Zeitpunkt der Entscheidung 17 Jahre alt. Da ich auch vom Leben an sich begeistert war, habe ich als alternative Idee ein Biologie- Studium gewählt. Das Studium war super interessant, vor allem da die Spezialisierung in Mikrobiologie ermöglichte, Einblicke in die ganz grundlegenden Abläufe des Lebens zu gewinnen. Während des Studiums zog ich nach Erlangen, wo ich meine Diplomarbeit schrieb.
  • Das Arbeitsleben war dann nicht mehr ganz so spannend. Zwar wählte ich in der Pharmaindustrie einen Zweig, in dem es um psychische und neurologische Erkrankungen und deren Heilung durch Medikamente ging, aber das Arbeitsumfeld war geprägt von Leistungsdruck und das Hauptziel war- zumindest da wo ich arbeitete- der ökonomische Erfolg, die Heilung von Menschen war ein Mittel, um Geld zu verdienen. Und immer öfter stellte ich mir die Frage, ob Menschen in psychischen Schwierigkeiten nicht doch einen verstehenden und mitfühlenden Menschen benötigten statt eines Medikaments. Der Mensch kam jedoch zum Arzt und wurde weder in seiner Not gesehen noch gehört, sondern bekam ein Rezept und einen neuen Termin in 8 Wochen. Ich war im Beruf grundlegend unzufrieden, da er mir zwar ein Einkommen, aber keinen Sinn und keine Freude an meiner Tätigkeit ermöglichte.
  • In dieser Zeit gründeten wir eine Familie. Als meine Tochter „aus dem Gröbsten raus“ war, stellte ich mir die ernsthafte Frage, ob ich so weitermachen wollte. Ich wollte nicht. Da ich mich in meiner Freizeit immer weiter mit Psychologie und den Möglichkeiten der Psychotherapie befasst hatte, gab es für mich nur eine Möglichkeit: Ich wollte Heilpraktikerin für Psychotherapie werden. 
  • Ich besuchte eine Heilpraktikerschule in Nürnberg, die eine sehr fundierte und umfassende Ausbildung anbot. Hier fühlte ich mich endlich am richtigen Ort. In der Endphase dieser Ausbildung konnten wir an den Wochenenden in verschiedene Therapieverfahren reinschnuppern. Einer dieser Workshops war Hypnose. 
  • Groß war meine Überraschung, als wir uns gegenseitig hypnotisierten, dass das tatsächlich funktionierte! Zu Beginn meiner ersten eigenen Hypnoseerfahrung befürchtete ich noch , daß ich garantiert nicht hypnotisierbar wäre, weil ich ja noch alles mitbekomme und bestimmt nicht hypnotisiert bin, aber diese Gedanken zogen schnell vorbei und ich sank wieder in dieses total angenehme, entspannte, wohlige Gefühl. Ein paar hypnotische Tests funktionierten, so konnte ich meine Augen nicht mehr öffnen, und mein Arm hob sich in die Luft, ohne mein Zutun, nur durch die Stimme meiner Kollegin. Und mein Weltbild war nachhaltig erschüttert, denn ich hatte bis zuletzt gezweifelt, ob es so etwas wie Hypnose wirklich gibt. Darüber, was da gerade passiert war, wollte ich gerne mehr wissen. So begann meine Reise in die wunderbare Welt der Hypnose. Mein Verstand konnte sich das nicht erklären, aber ich konnte erleben, daß es etwas gibt, was über meinen Verstand hinausging.
  • Noch vor der erfolgreich bestandenen Prüfung vor dem Gesundheitsamt 2008 begann ich meine Ausbildung am Institut für angewandte Hypnose. Zwar führte mich der Weg in einen entlegenen Winkel des Landes an die französische Grenze, aber ich war begeistert von dem Angebot des Instituts. Hier wurde und wird Hypnose und Hypnotherapie auf tiefenpsychologischem Fundament und hohem Niveau gelehrt. Der Leiter, Peter Köhne, ist Psychotherapeut und Psychiater mit jahrzehntelanger Erfahrung und war lange Chefarzt einer Hypnoseklinik. 
  • Es begann eine sehr intensive Zeit. Hier konnte ich richtig viel lernen. Wie Hypnose funktioniert, was gute Hypnotherapie ausmacht, und wie man mit Hilfe des Unbewussten herausfindet, welche Probleme einen Menschen auf seinem Lebensweg behindert haben und verhindern, daß er seinen Weg findet und gehen kann. Welche Ressourcen er nutzen kann, um auf diesen Weg zurückzufinden und ein möglichst erfülltes Leben zu leben. Wie man Probleme und Hindernisse aus dem Weg räumen kann. Mich selbst hatte behindert, daß ich lange glaubte, daß andere- vor allem meine Eltern- besser wüßten, was gut für mich sei. Dabei hatte ich seit dem 14. Lebensjahr immer gewusst, was ich wirklich werden will. 
  • Ich eröffnete meine Praxis für Hypnose und Psychotherapie in Nürnberg, wurde Hypnotherapeutin und kündigte meinen Job. Ich habe diese Entscheidungen noch keinen einzigen Tag bereut. 
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