Tiefenhypnose

Sabine Jacob bei einer Hypnose im Therapieraum

Tiefenhypnose & Tieftrance

Oft kann man lesen, dass man erfolgreiche Hypnotherapie auch in leichter und mittlerer Trancetiefe erfolgreich durchführen könne. Diese Auffassung ist nach meiner Meinung so ausschließlich nicht richtig. Für dauerhafte Erfolge können tiefe Hypnosestadien absolut notwendig sein, deshalb biete ich die Tiefenhypnose in meiner Praxis in Nürnberg an.

Oft wird die direkte Suggestionstherapie verwendet, welche nur vorübergehende Erfolge hat und der Hypnotherapie das Vorurteil eingebracht hat, nur eine oberflächliche und „zudeckende“ Behandlung zu sein. In leichter und mittlerer Trancetiefe werden hier die Symptome behandelt, ohne die Ursache der Probleme oder Erkrankung zu beseitigen. Die Suggestionen wirken für eine kurze, manchmal auch längere Zeit, manchmal gar nicht; da jedoch die Ursachen unverändert bestehen bleiben, die zu den Problemen und Symptomen geführt haben, kehren die Symptome meist über kurz oder lang zurück.

Wenn man die Möglichkeit nutzen will, in Hypnose auch die emotionalen Ursachen von Krankheiten aufzudecken und zu heilen, sind tiefe Hypnosestadien nötig. Tiefe Hypnosestadien sind erforderlich, um die Möglichkeiten der Hypnoanalyse zu nutzen, welche ich anbiete, ebenfalls für die sehr wirksamen aufdeckenden und heilenden Techniken wie die Altersregression.

Deshalb verwende ich – neben den leichten und mittleren Stadien – auch die Tiefenhypnose, denn vieles ist in diesem Zustand leichter oder überhaupt erst erreichbar. Wichtig für das Erreichen der Tiefenhypnose ist es, dass der Klient dieses Stadium auch selbst erreichen will. Das kläre ich mit jedem Klienten individuell.

Immer wieder erreichen mich auch Anfragen von Menschen, die nur mal eine einzelne Tiefenhypnose buchen möchten. Bitte haben Sie Verständnis, dass ich Tiefenhypnose nur im Rahmen einer Hypnotherapie anbieten kann.  Sie müssen sich in Trance wohl und sicher fühlen, eine gute Verbindung und Vertrauen zu Ihrer Therapeutin haben – das sind Voraussetzungen für die tiefen Hypnosestadien; und um sie sicher und erfolgreich zu nutzen braucht es etwas Zeit.

Hypnose nach Erickson steht oft im Ruf, nur in leichten und mittleren Trancetiefen zu arbeiten, das steht jedoch im Widerspruch zu seinen eigenen Aussagen. Milton Erickson hielt tiefe Trancezustände sogar für besonders nützlich, um mit dem Unbewussten in Kontakt zu kommen und schreibt „Tiefe Hypnose ist der hypnotische Zustand, der es Menschen erlaubt, sich auf einer unbewussten Ebene spontan und angemessen zu verhalten, ohne dass das bewusste Denken sich einmischt.“* (zitiert nach Peter, Piesbergen, Lucic)

Quelle   *Erickson, M. H. (1952/1995). Tiefe Hypnose und ihre Induktion. In E. L. Rossi (Ed.), Gesammelte Schriften von Milton H. Erickson (Vol. 1, pp. 204-244). Heidelberg: Carl Auer.

Welche Trancetiefen gibt es in Hypnose?

Wenn man von Trancetiefe spricht, meint man in erster Linie die Suggestibilität. Je tiefer man in Hypnose ist, desto größer ist die Suggestibilität (gemeint ist die Fähigkeit, Vorschläge von außen anzunehmen).

Gerade in der Forschung zu Hypnose bezeichnet der Begriff der Trancetiefe jedoch meist das subjektive Ausmaß, wie tief sich der Hypnotisierte selbst in Trance erlebt. Wenn jemand tief hypnotisiert ist, erlebt er sich auch selbst als tief in Trance und ist gleichzeitig -von außen erkennbar- hoch suggestibel.

So gibt es also keine eindeutigen Hypnosetiefen, die man irgendwie messen könnte, auch wenn es in der Hypnoseforschung immer wieder viele Versuche gegeben hat, die Tiefe der Trance irgendwie fassbar und skalierbar zu machen. Letztlich bleibt die Tiefe der Hypnose ein Phänomen, welches in großem Maß vom subjektiven Erleben des Patienten selbst abhängt.

Während einer Hypnosesitzung verändert sich das Gefühl der „Tiefe“ bei der hypnotisierten Person oft und mehrfach deutlich und ist nichts statisches. Die Veränderung der Trancetiefe geschieht gerade in leichten und mittleren Trancetiefen immer wieder.

Meist werden die Trancetiefen in leichte, mittlere, tiefe und sehr tiefe Hypnose unterteilt.

Leichte Trance

In leichter Trance ist man entspannter, man ist konzentrierter und läßt sich von den Dingen um sich herum nicht mehr so leicht stören. Der Hypnotisierte fühlt sich entspannter, das Zeit- und Raumgefühl kann abnehmen. Äußerliche Anzeichen einer leichten Hypnose sind vor allem, daß der Atem langsamer und tiefer wird.

Mittlere Trance

Die meisten hypnotherapeutischen Prozesse finden in mittlerer Trance statt.

Subjektiv erleben viele Menschen den Körper schwerer oder leichter als sonst oder haben das Gefühl, den Körper gar nicht mehr zu spüren. Viele Menschen sind mit inneren Bildern und Phantasien beschäftigt und können das Bewusstsein als vom Körper gelöst empfinden. Die Anwesenheit des Hypnotherapeuten tritt in den Hintergrund, manchmal nimmt man ihn nicht mehr bewusst wahr. Manchmal merkt man, dass Tränen fließen ohne ein dazugehöriges Gefühl.

Von außen ist die mittlere Hypnosetiefe an einem Vibrieren der Augenlider erkennbar, die Gesichtsfarbe kann sich ändern, der Puls und die Atmung werden langsamer. Manchmal fließen Tränen ohne wahrnehmbare Emotionen. Viele Menschen sprechen jetzt langsamer, wenn man ihnen Fragen stellt. Körperfunktionen lassen sich hier beeinflussen.

Tiefe Trance

In tiefer Hypnose erleben viele Hypnotisierte ihr Bewusstsein als „leer“- keine Gedanken, keine Bilder, keine Inhalte. Man erlebt kürzere oder längere Ausfälle des Bewusstseins („ich bin irgendwie abgedriftet“, oder „ich habe Sie noch ganz in der Ferne reden hören, aber habe keine Ahnung, was Sie gesagt haben“). 

Spontan können hier Amnesien auftreten, das heißt, man vergisst, was während der Sitzung geschah (wenn man es nicht mit geeigneten Suggestionen verhindert).

Äußere Anzeichen sind, dass Sprechen sehr mühsam ist, man kann Halluzinationen erzeugen, das Bewusstsein kann in Prozesse nicht mehr eingreifen.

Sehr tiefe Trance/ Somnolenz

Suggestionen werden kaum noch umgesetzt, Operationen und entsprechende Schmerzausschaltung sind möglich. Für Hypnotherapie ist die Somnolenz eher nicht angestrebt.